Geburt und Kindheit im Vogelviertel, Neubrandenburg
Einer der Gründe, warum ich diesen Wahlkreis vertrete: Ich kenne das Viertel und die Menschen dort, verbinde wunderbare Jugenderinnerungen damit.
Was für eine spannende Konstellation: Der Schwiegervater in der SED und ich selbst oute mich als Christ.
Was für eine bewegte Zeit. Ich sehe wie viele andere die Chance, mit Mut und Engagement etwas zum Guten zu bewegen. Deshalb gehörte ich zu den Mitgliedern der ersten Stunde im Neuen Forum. Die Schweigemärsche sind mir dabei noch am präsentesten in Erinnerung.
Die andere Seite der Wende: Der erste Job führt sofort in den Westen. Dort „feierte“ ich die Wiedervereinigung im Oktober 90 allein vor dem TV-Bildschirm.
Maschinenbau braucht Zahlenverständnis und Analysefähigkeiten, das Finanzwesen auch. Ich wechselte in die Bankenwelt.
In den Folgejahren habe ich die Filiale in Neubrandenburg erfolgreich mit aufgebaut und durfte dafür als Werbeträger auch immer mal wieder „Gesicht zeigen“.
Meine große Leidenschaft ist der Sport. Und ich möchte „was bewegen“. In diesem Jahr wurde ich zum Vorsitzenden des Stadtsportbundes gewählt und habe diese ehrenamtliche Tätigkeit bis zur Verschmelzung der Sportbünde aufgrund der Kreisgebietsreform weitergeführt.
Die Drachenboot-Leidenschaft hat mich gepackt. Ich wusste aber auch, die eigene sportliche Leistung ist nicht der einzige Baustein zum Erfolg. Deshalb engagierte ich mich erneut. Dieses Mal bei der Neukonzeptionierung der Nationalmannschaft.
Hier habe ich meine berufliche Heimat gefunden. In den Folgejahren hatte ich einen Anteil an der Entwicklung der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft.
Die harte, ausdauernde Arbeit wird belohnt. In diesem Jahr bringen mein Team und ich den Weltmeistertitel im Drachenbootrennen von Taiwan mit nach Hause.
Die Kreisgebietsreform fordert „Opfer“. Die einzelnen Sportbünde verschmelzen zum Kreissportbund. Ich bin froh, geschafft zu haben, dass Neubrandenburg als Standort erhalten blieb und ich mich als Vize etablieren konnte.
Der Traditionsverein 1.FCN 04 e. V. kämpft mit der Insolvenz. Ich nahm die Herausforderung an. Vereinsarbeit kenne ich, mit Finanzen habe ich auch Erfahrung. In den Folgejahren haben wir es gemeinsam geschafft, den 1.FCN 04 e.V. vor dem „aus“ zu retten und wieder stabil auf die Beine zu stellen.
Überraschend kam für mich diese Ehrung mit der zweithöchsten Auszeichnung der Stadt Neubrandenburg. Damit wurde mein langjähriges Engagement für Neubrandenburg sowie meine Mitwirkung an der Wende- und Nachwendedokumentation offiziell gewürdigt.