Gedanken zum 8.Mai 1945

Richard von Weizsäcker hielt als Bundespräsident am 8. Mai 1985 eine viel beachtete Gedenkrede zum „Tag der Befreiung“. Seine Worte haben mich sehr beeindruckt.

Sie sind auch heute noch aktuell:

„Der 8. Mai ist ein tiefer historischer Einschnitt, nicht nur in der deutschen, sondern auch in der europäischen Geschichte.“

„Er ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen.“

„Erinnern heißt, eines Geschehens so ehrlich und rein zu gedenken, daß es zu einem Teil des eigenen Innern wird. Das stellt große Anforderungen an unsere Wahrhaftigkeit.“

„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“

Haß, Ausgrenzung, Stigmatisierung und Nationalismus begegnen uns auch heute. Doch miteinander haben wir die Kraft, Gefährdungen immer von neuem zu überwinden. Wir brauchen wieder mehr miteinander!